Das Projekt

Die Anfänge – Es war ein langer Weg …

Es war ein langer Weg bis zum Start dieses für alle Beteiligten neuen Projektes. Den Anstoß gab im Jahr 2001 eine Angehörige, die ihre demenzkranke Mutter betreute, nach einer anderen Betreuungsmöglichkeit für Demenzkranke suchte und bei ihrer Suche auf das Modell der Berliner Wohngemeinschaften stieß. Mit ihrer Begeisterung für dieses Modell, gelang es ihr andere Angehörige von Demenzkranken und auch Fachkräfte aus der Altenhilfe zu finden, die sich mit ihr auf den Weg machten, diese neue Wohn- und Lebensform für demente Menschen in Kirchheim ins Leben zu rufen.

Nach langen Diskussionen, auf welchem Weg die beste Lösung liegt, und der Suche nach Informationen nach dem Motto „Wie gründe ich eine Wohngemeinschaft?“ wurde im Frühjahr 2003 der Verein Gemeinsam statt Einsam e.V. aus der Taufe gehoben. Eine Konzeption für die geplante Wohngemeinschaft erarbeitet und mit Pflegediensten, Krankenkasse und Behörden verhandelt. Den engagierten Angehörigen des Vereins gelang es in einem Neubau der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde in zentraler Lage in Kirchheim eine altengerecht geplante Wohnung (ca. 220qm) mit großer Terrasse anzumieten, die Platz für 8 Mieter/innen bot. Ab Januar 2005 war die Wohnung bezugsfertig.

Küche und Gemeinschaftsraum wurden durch Spenden und Engagement von Angehörigen und Vereinsmitgliedern eingerichtet. Die 6 Einzelzimmer und 1 Doppelzimmer wurden durch die Bewohner bzw. ihre Angehörigen mit persönlichen Möbeln ausgestattet. Im Gebäude sind weitere soziale Einrichtungen untergebracht z.B. ein Möbel- und Kleiderladen der Diakonie und ein Jugendcafé. Am 01. Februar 2005 konnten dann die ersten Bewohner/innen in der Wohngemeinschaft begrüßt werden.

Die Idee

Motivation und Ziel der Initiatorinnen war es, eine optimale Betreuungsmöglichkeit für Menschen mit Demenz zu entwickeln. Die Angehörigen sollten die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen können ohne sie völlig abzugeben.

Beteiligung der Angehörigen

Die Angehörigen sind Mitglied in der Auftraggebergemeinschaft. Die Angehörigen nehmen dort stellvertretend das Selbstbestimmungsrecht der Bewohner/innen wahr. Die Auftraggebergemeinschaft trifft sich regelmäßig und entscheidet über alle wichtigen Angelegenheiten z.B. wer in die Wohngemeinschaft einziehen wird und bei welchem Anbieter Betreuungsleistungen eingekauft werden (siehe auch Konzeption).

Alltagstätigkeiten

Alltagstätigkeiten bestimmen den familienähnlichen Tagesablauf. Vertraute Tätigkeiten geben Sicherheit und Erfolgserlebnisse.

Organisation

Wie in anderen Wohngemeinschaften auch, bestimmen Alltagstätigkeiten den familienähnlichen Tagesablauf. Vertraute Tätigkeiten, wie sie ein Haushalt bietet, bedeuten Sicherheit und Erfolgserlebnisse, die bei demenziellen Erkrankungen sonst immer weniger werden (Näheres zum Pflege- und Betreuungsleitbild siehe in der Konzeption).

Die Bewohner/innen der Wohngemeinschaft werden durch Alltagsbegleiter/innen, Pflegefachkräften eines ambulanten Pflegedienstes, Angehörigen und Ehrenamtlichen rund um die Uhr betreut.

Tagsüber werden die Bewohner/innen in der Regel durch eine Doppelbesetzung betreut – wobei stundenweise bis zu vier Mitarbeiter/innen vor Ort sind. An manchen Tagen noch unterstützt durch Ehrenamtliche. Die Nachtwache wird durch sog. geringfügig Beschäftige übernommen, selbstverständlich mit einer Rufbereitschaft zum Pflegedienst.

Wichtig sind auch die regelmäßigen Fortbildungen, die sowohl im internen Kreis der Mitarbeiter/innen als auch mit Beteiligung der Angehörigen angeboten werden. Sie werden ergänzt durch das Angebot zur Supervision.

Spenden und Förderer

Spendenaktion „Gemeinsam mehr bewegen!“ und Möbel König unterstützen die Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz in Kirchheim unter Teck.

Die Volksbank Mittlerer Neckar eG hat im Rahmen ihrer Spendenaktion „Gemeinsam mehr bewegen“, ihre Mitglieder dazu aufgerufen, gemeinnützige Projekte aus der Region für eine Förderung vorzuschlagen. Auch dieses Jahr stellte die Bank 120.000 Euro für Projekte zur Verfügung. Eine Jury aus Mitgliedern der Bank hat die über 200 eingereichten Projekte gesichtet und ausgewählt.
Wir, Gemeinsam statt einsam e.V., Trägerverein zweier Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz, haben zur Anschaffung eines Relax-Sessels im Wohnbereich einen Betrag von 500.- € von der Volksbank Mittlerer Neckar eG erhalten und freuen uns sehr darüber. Durch eine ebenso großzügige Spende des Möbelhauses König in Kirchheim unter Teck konnten wir die Finanzierung des Sessels komplettieren. Die Bewohnerinnen und Bewohner nutzen ihn schon rege für kurze Mittagsruhen inmitten des vertrauten WG-Lebens in ihrem Wohn-Essbereich. Den beiden Institutionen gilt unser herzlicher Dank!

Foto: links: Eberhard Gras (Volksbank-Vorstandsmitglied), Mitte: Dr. Silvia Oberhauser (Vereins- Vorstandsmitglied), rechts: Thomas Kriessler (Volksbank-Vorstandsmitglied)

Möbel König hat uns sogar noch mit weiteren sehr großzügigen Spenden bedacht

Eine weitere sehr großzügige Spende haben wir zudem vom Möbelhaus König direkt und zusätzlich erhalten. Geschäftsführer Gunther Sill hat uns im Sommer 2023 sogar besucht, um die neue Couchgarnitur anzuschauen, die er bzw. das Möbelhaus König uns geschenkt hat. Was für eine Freude, die Couch ist im Dauereinsatz und wird von den Bewohnern tagtäglich für gemütliches Zusammensein, Therapieprogramme, das abendliche Fernsehprogramm und viele weitere Aktivitäten genutzt. Auch an dieser Stelle möchten wir uns nochmal herzlichst bedanken.

Kurt Würthele, Angehöriger in der WG Mittendrin mit Gunther Sill, Geschäftsführer Möbel König
Zwei Bewohnerinnen auf der neuen Couch
Der Relax Sessel im Einsatz